Arbeitsweise

Es war Ende der Achtziger Jahre während eines Japanaufenthaltes ein sehr glücklicher Zufall, dass ich  ersten intensiven Kontakt zu Papiermachern bekam. Ich lernte Vielfalt und Faszination eines Materials kennen, dessen Existenz und Benutzung eher unbeachtete Alltagsselbstverständlichkeit für mich war.

 

Ich begann eigene, ganz bescheidene Experimente in der Papierherstellung, hörte mich um, wer mir weiterhelfen, wo ich lernen könnte. Ich durfte   Papiermachern in Europa und Asien in die Bütte und auf das Schöpfsieb schauen. Buchbinder lehrten mich „Den Weg des Fadens“. 

 

Irgendwann habe ich die streng handwerklichen Pfade verlassen — die Lust am Experiment hatte gewonnen!

 

Viele meiner Arbeiten fügen sich ohne echte Absicht und Planung, aber mit großer Neigung in eine Komponente japanischer Ästhetik: wabi-sabi.

 

Diese Wortverbindung, deren Konzeption durch Zenpriester und Teemeister über Jahrhunderte seine entscheidende Ausprägung erhielt, verwendet man in Japan, um eine ganz spezifische Art von Ästhetik zu beschreiben, die sich durch Schlichtheit, Einfachheit und Selbstgenügsamkeit auszeichnet und  auf äußere Auffälligkeit und Prunk verzichtet.